Hartholz für Nisthilfen gesucht
Auf Anregung der Gemeinde Obrigheim wollen wir sogenannte “Insektenhotels” bauen, die an den diversen Blühwiesen der Gemeinde aufgestellt werden sollen.
Auf die Anfrage beim Naturschutzbeauftragten des Landkreises, wie denn ein solches “Insektenhotel” aufgebaut sein sollte, erhielten wir folgende Rückmeldung:
Vielen Dank für Ihre Anfrage. Ihr Engagement, Wildbienenarten zu helfen, ist lobenswert. Grundsätzlich sollte aber beachtet werden, dass nur ca. 5 Prozent der ungefähr 560 einheimischen Wildbienenarten künstliche Nisthilfen annehmen. Somit ist die Erhaltung natürlicher Lebensräume mit blühender Vegetation essenziell für den Wildbienenschutz. Eine gute Zusammenfassung, warum die Errichtung von sogenannten „Insektenhotels“ auch kritisch betrachtet werden kann, können Sie hier nachlesen:
https://www.wildbee.ch/wildbienen/nisthilfen.
Für die Beobachtung von Wildbienen sind die Nisthilfen aber dennoch gut geeignet.
Was ist für Wildbienen besonders geeignet?
> Bambusrohr und Riesenschilf (…); Hartholzblöcke (…); markhaltige Stängel (…); Totholz (…); Sandstellen (…)
Was ist weniger oder gar nicht geeignet bzw. schädigt sogar den Wildbienennachwuchs?
> Bohrungen im Hirnholz, nicht ausreichend getrocknetes Holz sowie Bohrungen mit geringen Abständen zueinander neigen zu Rissbildungen und somit zu verstärkter Parasitierung, Feuchtigkeitsaufnahme und Verpilzungen
> Nadelbaumholz neigt zur Verharzung der Brutröhren und quillt bei Feuchtigkeitseintritt auf
> Weichholz quillt ebenfalls bei Feuchtigkeitseintritt auf
> Acrylglas-, Kunststoff- und Metallröhrchen sind luftundurchlässig und neigen zu Verpilzungen
> dürre, rissige, markhaltige, gequetschte, dünnwandige, zu kurze und/oder unsauber geschnittene Stängel und Naturstrohhalme werden entweder gar nicht erst angenommen oder neigen bei Annahme zu verstärkter Parasitierung
> Pappröhrchen und Papierhülsen neigen zu verstärkter Parasitierung an der Modulrückwand befestigte Halme, Röhrchen und Hülsen machen einen späteren Austausch unmöglich
> Lochziegel weisen völlig ungeeignete Öffnungen auf
> Gasbetonsteine neigen zur Feuchtigkeitsaufnahme und zu Verpilzungen
> Bienensteine besitzen aufgrund ihrer geringen Tiefe nur sehr kurze Brutröhren
> Strangfalzziegel zeigen häufig verengte Öffnungen durch den Fertigungsprozess und eignen sich nur für sehr wenige Wildbienenarten
> Blech- und Kunststoffdosen als Ummantelung neigen aufgrund ihrer Luftundurchlässigkeit zu Kondenswasseransammlungen und zu Verpilzungen
> Tannenzapfen, Schneckengehäuse, Holzschnipsel und Holzwolle sind als Füllmaterial völlig nutzlos
(…)
Für den Anfang haben wir uns für eine erste “Wildbienen Nisthilfe” aus gut abgelagertem Hartholz entschieden, wofür wir nun das passende Holz suchen. Hierfür eignet sich offenbar Esche, Eiche oder Obstbaumholz mit einer Breite von mindestens 20 cm in die dann die 2 bis 9 mm dicken Niströhren von 15 bis 20 cm Tiefe gebohrt werden können. Die endgültige Form der Nisthilfe richtet sich nach dem verfügbaren Material in Form von Balken, Brettern, Bohlen, Klötzen, Schwellen, Stämmen, Ästen usw..
Erfahrene und erfolgreiche “Nisthilfenbauer” dürfen sich gerne bei unserem Projekt beteiligen.
E-Mail an: Kontakt@is-obrigheim.de
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